Klassische Marken-Juwelen aus Frankreich
Mit diesem Blogbeitrag machen wir einen Ausflug nach Frankreich. Das Land ist natürlich bekannt für gutes Essen, Trinken und Lebensfreude. Zudem gibt es eine große Anzahl von Unternehmen, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Unternehmen aus Frankreich genießen hohes Ansehen vor allem in den Bereichen Mode und der (klassischen) Luxuskonsumgüter. Aber auch in der Automobil- und Lebensmittelindustrie findet man Juwelen unter den Weltmarken.
Bic
Die erste Marke, auf die ich aufmerksam machen möchte, ist BIC. Dieser Hersteller ist am besten bekannt durch den BIC Kugelschreiber. Ein einfaches Produkt, aber ein echter Klassiker! Das Produkt kam 1950 auf den Markt und ist heute seit 68 Jahren im Einsatz. Am bekanntesten ist der „Bic Cristal Pen“, ein preiswerter Kugelschreiber, der noch immer von der Société Bic in Clichy/Hauts-de-Seine in Frankreich, in Serie produziert und verkauft wird. Der Bic Cristal ist der meistverkaufte Kugelschreiber der Welt: Im September 2006 wurde der 100-milliardste Kugelschreiber verkauft!
Der Kugelschreiber war eine Erfindung von László Bíró, einem im Jahre 1940 nach Argentinien ausgewanderten Ungarn. Für die Englischsprachigen wurde sein Name auch zum Produktnamen und die amerikanischen Soldaten brachten den Biro nach dem Krieg in Europa unter den Menschen. Doch die erste Generation von Kugelschreibern war häufig undicht und schmierte...
Der in Turin geborene Franzose Marcel Bich hatte ein kleines Geschäft in der Nähe von Paris, wo er Füllfederhalter und Bleistifte herstellte. Zur damaligen Zeit Produkte für die etwas bessere Gesellschaft. Er hatte ein Gespür für das Geschäft und entschied, dass es einen Markt für billige, auslaufsichere Kugelschreiber geben sollte. Er investierte in einige teure Präzisionsdrehmaschinen und wenige Jahre später - im Dezember 1950 - wurde der erste Einweg-BIC (Bic Cristal) in Frankreich hergestellt. Der BIC-Kugelschreiber wurde weltweit ein großer Erfolg, auch auf dem amerikanischen Markt, wo BIC damals sogar renommierte Firmen wie Waterman, den Hersteller des klassischen Füllfederhalters, aufkaufte.
Michelin
Das Maskottchen von Michelin ist der weltberühmte Michelin-Mann, der aus Autoreifen (früher Fahrradreifen) gemacht ist. Sein Name ist Bibendum. Er wird in unzähligen Posen auf Michelins Publikationen dargestellt, z.B. auf Straßenkarten in einem Boot in der leeren blauen Fläche, die das Meer darstellt.
Neben den Reifen ist Michelin natürlich auch aus den Michelin-Führern bekannt. Restaurants zeigen sich noch immer gerne mit den begehrten Michelin-Sternen. Auch die Straßenkarten von Michelin sind ikonenhaft. Die Karten und Führer wurden ursprünglich für die Bewerbung von Michelin-Reifen verwendet. Sie sollten den Autotourismus in Frankreich ankurbeln, welcher natürlich Reifenverschleiß verursachte...
Bemerkenswert ist auch, dass Michelin immer noch ein Familienunternehmen ist. Es handelt sich um eine Kommanditgesellschaft (französische Abkürzung SCA), was bedeutet, dass die Aktionäre kein direktes Mitspracherecht in der Unternehmensführung haben, so dass das Unternehmen vollständig von der Familie Michelin kontrolliert wird.
Michelin produziert jährlich rund 170 Millionen Reifen und beschäftigt weltweit 110.000 Mitarbeiter. Michelin ist der zweitgrößte Reifenhersteller der Welt mit einem weltweiten Marktanteil von 19%.
Coco Chanel
Das Coco Chanel-Logo ist begehrt und wird deshalb oft nachgeahmt. Das Logo wurde 1921 von Coco Chanel persönlich entworfen und hat sich nie verändert! Es wurde eines der bekanntesten Symbole in der Modewelt: Ein sich überlappendes, doppeltes „C“ - eines nach vorne und das andere nach hinten. Das Chanel-Logo ist auf Taschen, Parfüms, Portemonnaies, Geldbörsen, Brieftaschen, Schuhen und Schmuck aufgedruckt. Die meisten Menschen kennen Coco Chanel wohl als Parfüm: Chanel N°5.
Citroën
Meiner Meinung nach ist das aktuelle Citroën-Logo eine geschwächte Version des früheren Kultlogos. Trifft das auch für die Autos zu? Das alte Logo ist noch immer zeitlos, während man mit dem aktuellen Logo eine bittere Nostalgie für die Zeiten von gestern bekommt, als Citroën für etwas stand: Innovation in Design und Technik! Bekannt ist hier natürlich der "Deux Chevaux", ein Automodell auch bekannt als „Ente“. Ein eigenwilliges Auto, das jeder bezahlen konnte. Wenn man in einem Deux Chevaux reist, ist man kein armer Mensch, im Gegenteil, man genießt das Leben und die Freiheit! Unter anderem konnte man die Sitze entfernen und die Natur neben dem Auto in einem bequemen Sessel genießen ... Der Name Deux Chevaux bedeutet zwei Pferdestärken, ein Maß, welches das Ergebnis der komplizierten Berechnung der französischen Kraftfahrzeugsteuer ist.
Die feinere Gesellschaft konnte sich, falls gewünscht, mit einem anderen Modell von Citroën, in Deutschland mit dem Spitznamen „Adenauer Mercedes“, dem Citroën DS, bewegen. Im Französischen wird der Name „Déesse“ genannt, was soviel bedeutet wie „Göttin“... Welche Marke strebt nicht nach einer solchen Geschichte?
Die Idee für die „doppelten Chevrons“ entstand, als der Gründer André Citroën in Polen besonders inspiriert wurde. Bei einem Familienbesuch in Łódź in Polen fing der junge André Citroën eine Romanze mit einer Frau namens Olga Doussavitcha an. Sie lud André Citroën ein, ihren Onkel, einen Erfinder, zu besuchen. In der Werkstatt dieses Erfinders fand Citroën zwei Zahnräder, deren Verzahnung in V-Form ausgeführt war. Im Jahre 1900 erwarb Citroën das ausschließliche Recht zur Herstellung dieser Zahnräder. Er sah die Vorteile: Die Getriebe sind stärker, leiser und noch wichtiger: Sie können kleiner sein. Citroën glaubte so sehr an diesen pfeilförmigen Zahn, dass er ihn zu seinem Markenzeichen machte!
Was ist der Hintergrund dieses Blogbeitrags? Dass gute Geschichten und die Geschichte eines Unternehmens im Marketing immer wichtig sind! Außerdem ist ein gutes Logo-Design (fast) immer schlicht. Ein gutes Logo hat keinen Schnickschnack und kann daher den Zahn der Zeit problemlos überstehen!