Bei der Suche nach einer Corporate Identity rate ich Ihnen, sich von der Kunst inspirieren zu lassen. Deshalb gehe ich in meinem Blog regelmäßig auf einen Künstler oder eine Kunstbewegung ein.
Im letzten Jahrhundert standen Kunst und Werbung in einer starken wechselseitigen Beziehung zueinander. Im Jahr 1962 fertigte Andy Warhol allein zweiunddreißig Gemälde einer Campbell’s Soup Dose an. Gefolgt von Installationen und Skulpturen von Brillo-Kisten. Trotzdem diese Produkte noch heute in Supermärkten zu kaufen gibt, sind sie zu Ikonen unseres alltäglichen Lebens geworden.
Im Jahr 1954 produzierte Norman Rockwell im Auftrag von Kellogg`s ein Kunstwerk für die Cornflakes-Kornbox. Der sommersprossige Junge ist ein Beispiel von mehreren Kunstwerke, die Rockwell im Auftrag für verschiedene große Marken produzierte.
Neu ist die Kampagne von Kitchenaid. Die Anzeigen aus dem Jahr 2011 von der Agentur DDB, Brasilien, überzeugte mit Illustrationen von 6B Estúdio im Stil weltberühmter Kunstwerken. Die Zeichnungen verstehen sich als Hommage an Gustav Klimt (das Titelfoto) und Salvador Dalí.
Der Vorteil einer von einem Künstler inspirierten oder geschaffenen Werbekampagne liegt in der unverwechselbaren Einzigartigkeit. Der Verbraucher soll sich mit der Marke und deren Botschaft identifizieren.
Manche Kampagnen sind umstritten und landen in der Presse. United Colours of Benetton ist ein gutes Beispiel dafür. Die Beziehung zum Produkt ist schwer zu finden und die Marke gibt sogar eine politische Erklärung ab.
Die Benetton-Werbung mit einem sterbenden Mann: David Kirby, war sehr umstritten. Das Foto wurde zwei Jahre zuvor im LIFE-Magazin veröffentlicht und zu einer Ikone für alle AIDS-Opfer. Als zwei Jahre darauf, die Marke Benetton genau dieses Foto als Werbeanzeige nutzte, wurde darüber heftig diskutiert, ob so etwas überhaupt möglich ist? Der ehemalige Creative Director bei Benetton, Toscani, sah es so: die Aufmerksamkeit auf Probleme zu lenken, die Werbekunden normalerweise nicht beschäftigen. Zu dieser Zeit war AIDS ein riesen Problem, mit dem fast niemand - nicht einmal die amerikanische Regierung - umgehen wollte. Im Jahr 1990 war die Krankheit die häufigste Todesursache für amerikanische Männer im Alter von 25 bis 44 Jahren. Benetton sah seine Rolle als altruistisch. David Kirby Vater – Bill sah die Anzeige als Chance, das Bewusstsein für die schreckliche Krankheit zu steigern. "Benetton benutzt uns nicht, wir benutzen Benetton."